Königliche Hoheit im Schloss Salem

Prinz Bernhard

BildDer Mann wird mit Königliche Hoheit angesprochen. Bürger die ihm zum ersten Mal begegnen, mögen dabei leicht verunsichert sein. Kinder sind sogar meist enttäuscht. Der Prinz von Baden, Bernhard Max Friedrich August Gustav Louis Kraft, lebt in einem prächtigen Schloss, doch er trägt weder Krone noch Goldgeschmeide. „Ja, das ist eine Riesenenttäuschung, wenn die romantische Vorstellung der Märchenwelt platzt“, schmunzelt der 44jährige Prinz, „und dann steht da vor den Kindern einfach ein Mensch.“ Prinz Bernhard selbst erlebte den Blick in die Realität gerade anders herum. „Ich bin aufgewachsen wie alle anderen Kinder hier im Schloss. Dass ich ein Prinz sein soll, habe ich erst viel später realisiert.“ Heute hat er die Rolle des Erbprinzen längst angenommen und dabei auch gelernt: „Man muss sich jedes Erbe erarbeiten!“

Es war fast wie ein Volksaufstand. Das Schloss von Salem sollte verkauft werden, die markgräfliche Familie wegziehen? Da gingen die Bürger rund um die ehemalige Klosteranlage auf die Straße und demonstrierten für ihr Schloss und ihre königliche Familie. In Fernsehsendungen und vor Mikrofonen vieler Radiostationen verlangten die Bürger Salems den Erhalt des Schlosses in seiner gewachsenen Form und Funktion. Kulturschaffende, Touristiker und Hoteliers forderten die demokratisch gewählten Politiker auf, sich für den Verbleib der königlichen Familie im Schloss einzusetzen. Im Nachhinein lächelt Prinz Bernhard von Baden, der heutige Generalbevollmächtigte der markgräflichen Familie, freundlich über das Engagement der Bürger: „Das war überaus sympathisch und hat uns natürlich gefreut, dass die Wertigkeit unserer gemeinsamen Geschichte auch von den Bürgern so gesehen wird.“ Das Schloss ist ohne Zweifel das dominanteste Kulturdenkmal des Linzgaus. Es zu erhalten und der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu machen, war vor Jahren das Ziel aller. „Dabei geht es immer um die Historie des Landes, die Kontinuität unserer Kultur und den roten Faden der Geschichte, der den Linzgau prägt“, ist die Sichtweise des Prinzen.

Prinz Bernhard hat sich in dieser unruhigen Zeit um das alte Gemäuer als kluger und geschickter Geschäftsmann erwiesen. Er hat Humor und trägt meist ein spitzbübisches Lächeln im Gesicht. Er steht, außer der Markgräflich Badischen Verwaltung, auch der Badischen Forst GmbH und natürlich den Weingütern des Hauses vor. „Das sind alles sehr schöne Aufgaben. Ich darf einen Teil unserer herrlichen Umwelt mitgestalten, das ist doch ganz großartig!“

Prinz Bernhard hat die Weichen für eine moderne Forstwirtschaft gestellt, die auf eine ökologische Sortenvielfalt achtet. Er lässt auf freien Flächen natürlichen Streuobstwiesen ihren Platz. Die von den Mönchen einst angelegten Fischweiher, die Teile des Linzgaus prägen, pflegt die Markgräfliche Verwaltung. Dabei verfinstern sich seine hellen Augen hinter der randlosen Brille leicht: „Rentabel ist das wahrlich nicht.“ Doch als Erbprinz lässt sich der Mann auch von der Tradition und Verantwortung für die Liegenschaften leiten, also bleiben die landschaftlich typischen kleinen Seen bestehen.

Über seinem Schreibtisch blickt sein Vorfahre Markgraf Karl Friedrich (1738 bis 1811) auf ihn herab. Karl Friedrich hatte einst im Markgräflerland der Gutedelrebe zu ihrem Platz verholfen. Vielleicht lässt sich das auch einmal über Prinz Bernhard und den Müller-Thurgau vom Bodensee sagen. Dafür tut er als Weingutbesitzer viel.

Das Weingut des Markgrafen von Baden bewirtschaftet am Bodensee über einhundert Hektar. Der Müller-Thurgau war lange Zeit verschrieen. Prinz Bernhard bricht seit Längerem für ihn eine Lanze. Gerne erzählt er von einer Weinverkostung mit internationalen Sommeliers. Ausgeschenkt wurden die großen Gewächse der Franzosen und Italiener. „Da haben wir unseren Müller-Thurgau präsentiert und einen deutlich lauten Beifall erhalten. Dieser Wein ist leicht, erfrischend, vielschichtig – ein Spiegelbild der Seelandschaft.“

Der Linzgau ist meine Heimat

Prinz Bernhard ist ein echter Linzgauer. Im Denken der Dekaden seiner Familiengeschichte aber ein Neubürger. „Unsere Familie wohnt erst sein 1919 hier in Salem.“ Auf dem Weg in sein Büro im Schloss führt er durch lange Gänge an den Bildern seiner Vorfahren vorbei. Vor einem der großen Ölgemälde bleibt er stehen: „Das ist Friedrich der Erste“, zeigt er auf ihn, „im Hintergrund liegt der Bodensee und der Linzgau. Die Klosterkirche Birnau ist deutlich zu erkennen.“ Im Vordergrund steht ein stolzer, uniformierter Herr mit kaiserlichem Bart. Friedrich I. (1826 bis 1907) war dem Charme des Sees erlegen. Seine letzten Jahre verbrachte, der in Karlsruhe geborene Adlige, oft auf der Mainau. Wenn ich nicht Großherzog von Baden wäre, würde ich gerne Pfarrer von Horn sein, soll er gesagt haben. Die Frage drängt sich auf: Was wäre der Wunsch des heutgen Erbprinzen? „Ich bin genau das, was ich sein wollte. Ich habe mich entschieden das Erbe unserer Familie anzutreten und das erfüllt mich.“

Prinz Bernhard studierte in Hamburg und der Schweiz Betriebswirtschaft und Jura, musste aber früh zurück nach Hause, um die Geschäfte seiner Familie zu übernehmen. „Das war alles gut so“, sagt er heute, „ich lebe gerne hier. Natürlich fühle ich mich dem gesamten Land Baden verbunden, aber der Linzgau ist meine Heimat. Hier kenne ich jede Ecke, hier ist der Geruch meiner Kindheit, hier bin ich zu Hause.“

Dabei hat er als Kind, vor allem im Winter, mit diesem Zuhause gehadert. „Wenn ich Freunde besuchte, hatten alle schöne, warme Wohnungen. In so einem Schloss zieht es oft durch alte Ritzen. Unsere Wohnzimmerräume waren hoch, es war meist kalt im Winter.“

Sein bester Freund war der Sohn des Hofbäckers. In der Bäckerei fühlte sich Klein-Bernhard wohl. Der Bäcker war ein netter Mann. „Er brachte uns immer die frischen Brötchen und sagte zu mir, dein Vater ist unser Brötchengeber. Da lachte ich meist, das hielt ich für einen guten Witz.“ Wenn der Prinz aus seiner Kindheit erzählt, leuchten seine Augen, sein Lächeln wird strahlend. „Salem war damals ein großer Landsitz, mit Tieren, Landwirtschaft, Schmiede und allem, was einem Kind gefällt.“ Dass er der Erbprinz ist, sollte offenbar seine Entwicklung nicht stören. „Mein Vater hätte mir wohl eher mit einer Backpfeife gedroht, wenn ich den Prinz herausgehangen hätte.“

Der Prinz wohnt mit seiner Familie zurückgezogen in einem Haus der markgräflichen Familie. Im Schloss selbst wohnen die Eltern, Maximilian Markgraf von Baden und seine Ehefrau Valerie geborene Erzherzogin von Österreich (Habsburg-Lothringen).

2001 hat der Prinz die bürgerliche Stephanie Kaul geheiratet. „Wir leben im 21. Jahrhundert, veraltete Heiratsgesetze gelten bei uns längst nicht mehr“, winkt er ab, „und das Haus Baden stand schon immer für eine weltoffene Liberalität.“ Auf die Frage, ob er seine heutige Frau überreden musste, mit ihm in den Linzgau zu ziehen, und das Erbe als Ehefrau eines Prinzen anzutreten, beweist er wieder seinen Humor: „Frauen lassen sich gerne überreden.“

Zum Thema Erbe zitiert er Goethe: Erwirb es um zu besitzen! „Natürlich musste ich auch auf Freiheiten verzichten, aber die heute kontinuierliche Arbeit, die ich für unsere Familie und meine Heimat leisten darf, ,entschädigt.“ Den Titel Königliche Hoheit trägt der Erbprinz heute mit Stolz. Wenn er auch nicht mit Krone und Goldgeschmeide glänzt. Der Mann hat eine einnehmende Ausstrahlung und verströmt bei Empfängen im Schloss Salem eine wahre königliche Atmosphäre.

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