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LAND UND LEUTE: Bernd Klumpp aus Sennfeld organisiert Projekte für Bedürftige / Viele Firmen helfen gerne

,,Ich träume von einer sozialeren Welt“

Von unserem Redaktionsmitglied Sabine Braun

BildSENNFELD. Helfen kann jeder, und helfen ist ansteckend. So könnte man das Motto von Bernd Klumpp zusammenfassen. Er beweist, dass es – entgegen der landläufigen Meinung – noch immer genug Menschen und Firmen gibt, die gerne spenden. Und, dass das Unmögliche durchaus möglich ist.

Das jüngste Projekt des Neu-Sennfelders: 35 Frauen, Männer und Kinder, die sich keinen Urlaub leisten können, erlebten in der vergangenen Woche eine schöne Freizeit im Landal-Ferienpark „Sonnenberg“ hoch über der Mosel. Spaß sollten sie dort haben und neuen Lebensmut schöpfen, so Klumpp.

Alles an diesem Urlaub war gespendet: Der Besitzer des Ferienparks stellte die Bungalows kostenlos zur Verfügung, ein türkischer Großbäcker stiftete eine halbe Wagenladung voll Backwaren, die Transportfahrzeuge waren vom Opferhilfswerk Heilbronn und einem Stuttgarter Autohaus, ein Lebensmittelhändler aus Trier und viele Privatleute halfen. Auch wenn sich das unwahrscheinlich anhört: Bernhard Klumpp hat in den vergangenen sieben Jahren mit bis zu vier solcher Projekte jährlich bewiesen, dass Helfen geht. Ohne Verwaltungsapparat, ohne Verein im Hintergrund, einfach nur von einem bescheidenen, heimischen PC-Arbeitsplatz aus. Und mit einer dichten Internet-Vernetzung von Unterstützern und Bedürftigen.

Seinen eigenen Lebensunterhalt verdient Klumpp als Selbstständiger mit Buchführungsarbeiten für kleine und mittlere Firmen vor allem im Stuttgarter Raum. Dass es sein „Hobby“ wurde, anderen zu helfen, erklärt der gebürtige Freudenstadter mit seiner Biografie: Seine eigene, arme Familie konnte ihn nicht selbst aufziehen. Schon in der Jugend sammelte er viele Erfahrungen mit Armut, Schicksalsschlägen und Behördengängen. Daraus entwickelte sich auch eine weitere Tätigkeit: Bernd Klumpp ist seit 2005 ehrenamtlicher Hartz-IV-Berater und begleitet in dieser Eigenschaft Hilfe-Empfänger.

Ideelle Unterstützung

Es bleibt nicht aus, dass soviel Engagement gewürdigt wird, zum Beispiel mit der Nominierung für den Ehrenamtspreis 2013. Viele Politiker unterstützen Klumpp ideell. Zum Beispiel Martin Schulz, der Präsident des Europa-Parlaments. Er gibt Klumpp Empfehlungsbriefe für seine Spenden-Werbeaktionen bei Firmen mit.

„Ich möchte vorleben, dass das geht: Jeder kann helfen. Und das ist manchmal sogar ansteckend“, ist der 46-Jährige überzeugt. Tatsächlich arbeiten viele, denen er auf die Beine helfen konnte, heute selbst als Ehrenamtliche mit, akquirieren Spender und Sponsoren für neue Projekte. So wächst der Kreis der Helfer, und das Netzwerk wird größer. Im Moment sind es rund 20 Personen im „harten Kern“.

Immer mehr Bedürftige melden sich bei Klumpp, der seit drei Monaten in Sennfeld lebt. Mal geht es um fehlende Babykleidung für Alleinerziehende – Klumpp hat eine Firma an der Hand, die eine Ausstattung schickt. Mal bleibt einem armen Rentner nur der Hund, und für den kann er kaum das Futter zahlen – ein Hersteller schickt ein Paket. Dann wieder geht es um eine etwas kompliziertere Brille, die Hartz IV-Empfänger nicht vom Amt bekommen – auch hier gibt es hilfsbereite Hersteller. Beim letzten Brillenprojekt, berichtet Klumpp, konnten 300 Sehhilfen ausgegeben werden.

Mehr Firmen als man denkt, wollen sich sozial engagieren, sagt er. „Sie helfen uns gerne, weil sie konkret sehen, was wir mit dem Geld machen.“ Beim Brillenprojekt prüft der in Sozial-Angelegenheiten erfahrene Klumpp die Bedürftigkeit, der Betroffene gibt seine Sehstärke durch und schon bekommt er das Gewünschte.

So lief es auch jetzt beim Urlaub im „Sonnenberg“-Park: Menschen, die durch Schicksalsschläge in Not gerieten, bedürftige Personen und kinderreiche Familien meldeten sich bei Klumpp. Mal ausspannen, war ihr größter Wunsch. Klumpp prüfte die Angaben, suchte Sponsoren und jetzt, ein halbes Jahr später, konnte es losgehen.

Zusammenrücken

Dass in der Reisegruppe Deutsche, Philippinen, Türken und andere Nationalitäten zusammenkommen, findet er gut: „Wir müssen zusammenrücken, anders geht es nicht.“ Nur so lerne man, andere Mentalitäten zu verstehen.

„Meine Idee ist, mit jeder Aktion wieder einen Menschen zu gewinnen, der sich sozial engagiert. Dann würden wir eine sozialere Welt bekommen.“ Klumpp lacht fast entschuldigend: „Das ist halt mein Traum. Aber wer weiß?…“

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 19.04.2014

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